Studierende informieren sich über stationäre Hospize

Auch wenn sie bere­its acht Semes­ter Medi­zin studieren, ein Hos­piz hat­ten die Studieren­den der Ruhr-Uni­ver­sität Bochum noch nicht ken­nen­gel­ernt. So nutzen sie das Sem­i­nar im Bere­ich Pal­lia­tivmedi­zin, um das Hos­piz Min­den zu besuchen. Das Sem­i­nar wurde geleit­et von Dorothea Sten­ten­bach und Antje Rohlf­ing, Leitun­gen der Hos­pize Min­den und Lübbecke.

In den ver­gan­genen Jahren kamen die Studieren­den in das Hos­piz ver­i­tas nach Lübbecke“, berichtet Rohlf­ing. Um kurze Wege zu ermöglichen habe man dieses Semes­ter in das Volk­er-Pardey Haus in Min­den ein­ge­laden. Das Hos­piz ver­i­tas ist in alleiniger Träger­schaft der PariSozial Min­den-Lübbeck­e/Her­ford, während das Hos­piz Min­den anteilig von der PariSozial und der Diakonie Stiftung Salem getra­gen wird. Durch diese enge Koop­er­a­tion hat die Ver­sorgung der ster­ben­den Men­schen und ihrer Zuge­höri­gen eine ver­gle­ich­bare Qual­ität. Und auch konzep­tionell arbeit­en bei­de Hos­pize ähn­lich. Im Mit­telpunkt des täglichen Han­delns stän­den immer die Bedürfnisse der Betrof­fe­nen. „Unser vor­rangiges Ziel ist die Wahrung oder Verbesserung der Leben­squal­ität der Men­schen, die sich uns anver­trauen“, beschreibt Sten­ten­bach den Auf­trag von sta­tionären Hos­pizen. Nur der Schw­erkranke und vielle­icht noch die ihm Nah­este­hen­den kön­nten dazu eine Aus­sage machen. Eine Ein­schätzung von außen gelte es zu ver­mei­den, denn jed­er brauche etwas Anderes, um eine für ihn angemessene Leben­squal­ität zu empfind­en. Die Lin­derung von Symp­tomen habe hier­bei aber einen hohen Stel­len­wert. Im Gegen­satz zum Kranken­haus ver­fü­gen Hos­pize aber nicht über eine eigene Apotheke und beschäfti­gen auch keine Ärzte. Alle Medika­mente wer­den vom behan­del­nden Arzt, dem Haus- oder Pal­lia­ti­varzt, verord­net. Um schnell han­deln zu kön­nen, lägen immer Medika­mente für beson­dere Sit­u­a­tio­nen bere­it, die soge­nan­nte Bedarfsmedikation.

Die Studieren­den lern­ten auch die Zugangsvo­raus­set­zun­gen, Auf­nah­mekri­te­rien, Organ­i­sa­tion­s­abläufe und die Finanzierung bei­der Hos­pize ken­nen. „Das sich ange­hende Ärzte für Pal­lia­tivmedi­zin inter­essieren, find­en wir notwendig“, so Rohlf­ing. Es sei eine Real­ität, dass nicht alle Patien­ten zu heilen seien. Dann hät­ten es die Men­schen ver­di­ent, auch medi­zinisch angemessen betreut zu wer­den. Eine hohe pal­lia­tive Fach­lichkeit und eine zuge­wandte und empathis­che Hal­tung seien hil­fre­ich, um Men­schen ein würde­volles Ster­ben zu ermöglichen.