Ein Ort der Einkehr

Das Hospiz Minden weiht zu seinem zweijährigen Bestehen einen Raum der Stille ein

Ein Ort, an dem Gäste und Zuge­hörige zur Ruhe kom­men kön­nen und neue Kraft schöpfen: das soll der Raum der Stille im Hos­piz Min­den | Volk­er Pardey Haus sein. Den Raum, der von der Kün­st­lerin Annette Weber-Vinkeloe gestal­tet wurde, hat das Hos­piz mit ein­er kleinen Feier zum zwei­jähri­gen Beste­hen nun offiziell eingeweiht.

Dorothea Sten­ten­bach, Lei­t­erin des Hos­pizes, begrüßte die Gäste in der nahegele­ge­nen Aufer­ste­hungskirche der Diakonie Stiftung Salem. Sie bedank­te sich für die große Unter­stützung der ver­gan­genen Jahre und hob die Bedeu­tung der Hos­pizarbeit für Men­schen in der let­zten Leben­sphase her­vor: „In ein­er Gesellschaft, in der die Vorstel­lun­gen von einem guten Ende so indi­vidu­ell sind wie die Lebensen­twürfe, geben Hos­pizbe­we­gung und Pal­lia­tivmedi­zin die beste ver­füg­bare Antwort auf die Lei­den schw­er­stkranker und ster­ben­der Men­schen“, so Dorothea Stentenbach.

Anschließend stellte Annette Weber-Vinkeloe den von ihr gestal­teten Raum der Stille vor. „Ein Raum, in dem unsere Seele, Geburt, Leben und Ster­ben präsent ist. Unser eigen­er heiliger Raum, wo wir Wahrheit und Liebe spüren“, umschreibt die Kün­st­lerin die Vorstel­lun­gen für ihr kün­st­lerisches Konzept. Vier großflächige Bilder hat sie in dem hellen Raum im Erdgeschoss des Hos­pizes aufge­bracht, indem sie Bögen aus dün­nem Reis­pa­pi­er mir Farbe aufeinan­der­schichtete. Ori­en­tiert hat sich Annette Weber-Vinkeloe dabei an den vier Him­mel­srich­tun­gen: „In fast allen Reli­gio­nen dieser Welt, heili­gen Schriften und Kul­turen spie­len die Him­mel­srich­tun­gen eine wichtige Rolle“, erk­lärte die Kün­st­lerin. Inspiri­ert wurde sie außer­dem von den vier Ele­menten – Feuer, Wass­er, Erde und Luft – die sich jew­eils in einem der in Blau‑, Gelb- und Goldtö­nen gehal­ten Werke wiederfinden.

Von der beson­deren Atmo­sphäre kon­nten sich die Gäste im Anschluss selb­st überzeu­gen und in Grup­pen unter Ein­hal­tung der „3‑G-Regel“ den Raum der Stille besichti­gen. Schon jet­zt ist der Raum für Hos­pizgäste, Zuge­hörige aber auch Mitar­bei­t­ende ein wichtiger Ort, um einzukehren, die eige­nen Gedanken und Gefüh­le zu ord­nen, sich zu besin­nen oder zu beten. Dabei ist der Raum der Stille nicht kon­fes­sionell und ste­ht grund­sät­zlich allen Men­schen offen. Das ist dem Team des Hos­pizes wichtig, das in Koop­er­a­tion eines kirch­lichen und eines weltlichen Trägers, der Diakonie Stiftung Salem und der Parisozial Min­den-Lübbeck­e/Her­ford, betrieben wird. „Der Raum der Stille ist ein Ort zum Aufat­men und Ver­weilen“, sagte Pfar­rer Thomas Lunken­heimer, Geschäfts­führer der Hos­piz Min­den gGmbH und the­ol­o­gis­ch­er Vor­stand der Diakonie Stiftung Salem, in einem geistlichen Impuls. „Ein Ort, der Mut macht für den näch­sten Schritt, auch wenn ich noch nicht weiß, wohin mich dieser führt.“