Ein Haus für das Leben

Hospiz Minden feiert fünfjähriges Jubiläum

Fünf Jahre – das klingt nicht nach ein­er lan­gen Zeitspanne. Doch im Hos­piz Min­den ist die Zeit vielle­icht etwas aus­ge­füll­ter als ander­swo. Seit der Eröff­nung vor genau fünf Jahren haben hier fast 640 Men­schen ihre let­zte Leben­sphase ver­bracht. Trotz zahllos­er Momente des Schmerzes und der tiefen Trauer zeigt das Hos­piz Min­den doch, wie ein würde­volles und selb­st­bes­timmtes Leben bis zulet­zt gelin­gen kann.

Für Ein­rich­tungslei­t­erin Clau­dia Dierkes war deshalb schnell klar, dass das fün­fjährige Beste­hen des Volk­er Pardey Haus­es gebührend gefeiert wer­den muss. Ein Som­mer­fest mit Musik und Begeg­nun­gen – für sie ste­ht das nicht im Wider­spruch zum oft neg­a­tiv beset­zten The­ma Hos­pizarbeit, im Gegen­teil. Im Volk­er Pardey Haus ste­ht schließlich das Leben im Mit­telpunkt. Viele Gäste, An- und Zuge­hörige, Besucherin­nen und Besuch­er genossen bei bestem Som­mer­wet­ter ein buntes Programm.

In einem Gruß­wort zur Jubiläums­feier bedank­te sich Clau­dia Dierkes ins­beson­dere bei ihrem Team. „Auf dem let­zten Lebensweg bekom­men wir einen sehr inti­men Ein­blick in das Leben unser­er Gäste“, so die Ein­rich­tungslei­t­erin. Viel Ver­ant­wor­tung und ein großer Ans­porn für die Mitar­bei­t­en­den. Ein beson­der­er Dank gilt auch den fast 40 ehre­namtlichen Helferin­nen und Helfern, die sich regelmäßig im Hos­piz Min­den engagieren.

Bei allem Engage­ment ste­ht das Hos­piz Min­den fünf Jahre nach sein­er Grün­dung aber auch vor Her­aus­forderun­gen. Das bet­rifft vor allem die Finanzierung: Sta­tionäre Hos­pize müssen einen Teil ihrer Betrieb­skosten durch Spenden deck­en, so will es der Geset­zge­ber. Clau­dia Dierkes ist deshalb froh, dass sie auf die Hil­fe viel­er langjähriger Förder­er zählen kann. Zum Beispiel auf die Mit­glieder des Lions Clubs Por­ta West­fal­i­ca, die dem Hos­piz anlässlich seines fün­fjähri­gen Beste­hens eine Spende von 5.000 Euro überreichten.

Eine großzügige Spende stand auch ganz am Anfang der Geschichte des Min­den­er Hos­pizes. Im Andenken an ihren ver­stor­be­nen Sohn grün­dete Edel­traud Pardey die Volk­er-Pardey-Stiftung, die den Bau des ersten sta­tionären Hos­pizes in ihrer Heimat­stadt finanzierte. Dies war der Beginn ein­er ungewöhn­lichen, aber erfol­gre­ichen Part­ner­schaft. Denn die neu gegrün­dete Hos­piz Min­den gGmbH wird gemein­sam von der Diakonie Stiftung Salem und der Parisozial Min­den-Lübbeck­e/Her­ford getra­gen. Eine Koop­er­a­tion zwis­chen einem kirch­lichen und einem sozialen Träger, die wohl ein­ma­lig sein dürfte, wie Thomas Lunken­heimer, Geschäfts­führer der Hos­piz Min­den gGmbH und Diakonie-Vor­stand, betont.

Für die Region hat sich die Part­ner­schaft in jedem Fall ren­tiert, immer­hin schließt das Volk­er Pardey Haus eine große Ver­sorgungslücke im Min­den­er Land. Auch der Blick auf die Warteliste zeigt, dass der Bedarf nach pal­lia­tiv­er Pflege und Betreu­ung groß ist. Und das in allen Bevölkerungs­grup­pen: Vom jun­gen Fam­i­lien­vater bis zur betagten Senior­in find­en alle Gäste im Hos­piz Min­den, die Unter­stützung, die sie und ihre An- und Zuge­höri­gen brauchen.